Vermeidung von Vogelverlusten an Glasscheiben

Die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) hat im Februar 2021 den aktualisierten Leitfaden zur Vermeidung von Vogelverlusten an Glasscheiben herausgebracht. In diesem Blogbeitrag fassen wir ein paar Punkte aus diesem Leitfaden zusammen und zeigen auf wie optiplan bei der Vermeidung von Vogelverlusten behilflich sein kann.

Architekten, Planern, Bauherren sowie Genehmigungsbehörden können sich bereits vor Planungsbeginn darüber informieren, ob eine erhöhte Gefährdung für Vögel von dem geplanten Bauwerk ausgeht. Hier ein paar informative Links zum Thema:

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Markierungsarten

Damit Scheiben für Vögel als Hindernis erkannt werden können, müssen diese auf eine bestimmte Weise markiert werden. Die Herausforderung hierbei liegt darin, dem Glas nicht seine eigentliche Funktion für das Gebäude zu nehmen. In Flugtunneln wurden umfangreiche Versuche zur Wahrnehmbarkeit von Glasscheiben für Vögel unternommen.

Folgende Regel lassen sich daraus ableiten:

1. Die Muster müssen über die gesamte Scheibe angebracht werden. Gesamtdeckungsgrade von 5 bis 10% können schon ausreichend sein, wenn Maximalabstände, Mindestlinienstärken und der Kontrast beachtet werden.

2. Kommen vertikale Linien zum Einsatz, sollten diese mindestens 5mm breit sein. Alle 100mm muss sich eine Linie befinden. Das entspricht einem Deckungsgrad von 5%.
   
   Bei horizontalen Linien befindet sich alle 50mm eine Linie, die 3mm breit sein muss. Der Deckungsgrad beträgt hier 6%.

3. Für einen guten Kontrast zur Scheibe eignen sich schwarze, orange und bei schattigen Situationen auch weißliche Markierungen.

4. Die Markierungen sollten außen, auf der Anflugseite angebracht werden.

5. Innen angebrachte Markierungen müssen sehr hell sein, weiß oder weißlich, und mindestens 50mm breit sein.

6. Bei spiegelnden Scheiben können 9mm große Alu-Punkte in einem 90mm Raster auf der Innenseite der Außenscheibe angebracht werden.
   

Beispiele möglicher Fensterfolierungen

Unwirksame Maßnahmen:

1. Markierungen an Scheiben sind oftmals nicht erwünscht, darum wird auf unsichtbare UV-Markierungen zurückgegriffen. Diese können vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden. Leider ist es aber ein Irrglaube, dass alle Vögelarten UV-Licht wahrnehmen können. So konnte mittels verschiedener Flugtunnelversuche belegt werden, dass diese Markierungen im besten Fall eingeschränkt wahrnehmbar sind.

2. Auch Glasscheiben mit UV- reflektierenden Innenmustern können von Vögel nur schwach wahrgenommen werden und Mindern das Risiko eines Anpralls kaum bis gar nicht. Das Gleiche gilt ebenso für Markierungen, die mit einem UV-Licht reflektierendem Stift aufgebracht werden.

3. Selbst die beliebten Greifvogelsilhouetten haben erwiesenermaßen keine Wirkung. Die Vögel weichen der Silhouette zwar aus, prallen aber ein paar Zentimeter weiter gegen die Glasscheibe. Diese Aufkleber müssten um wirksam zu sein, in einem Abstand von 100mm angebracht werden. Hier wären dann auch andere Muster, Formen oder Buchstaben möglich.

Schwellenwerte für die Relevanz von Vogelschlag

Die Gefahr von Vogelschlag steigt mit dem Anteil und der Größe der Glaselement. Diese Faktoren erhöhen das Risiko:

• Konstruktionen bei denen eine Durchsicht auf den Himmel oder die Landschaft möglich ist

• wenn der Himmel oder die Landschaft sich im Glas spiegelt

• die Größe und die Anzahl der Glasscheiben

• eine helle Innenbeleuchtung, die Zugvögel anlocken kann

• Standorte in der Nähe von Habitaten der Vögel

optiplan bietet die Gestaltung und Anbringung von Vogelschutzfolien an. Gemeinsam mit Ihnen suchen wir die passende Vogelschutzfolie aus und halten uns stets an die gängigen und empfohlenen Markierungsrichtlinien, oder gestalten eigene individuelle Muster - immer in Hinblick auf bisherige Untersuchungen.